Ausgrenzung auf Schulweg - einmischen ja oder nein?

Hallo,
meine Tochter geht seit der ersten Klasse (jetzt 2. Kl. Grundschule) immer mit den selben beiden Kindern zur Schule. Nun ist es seit einiger Zeit so, dass die anderen beiden sie auf dem Heimweg oftmals nicht mitgehen lassen. Das hat sich mittlerweile sehr gehäuft, so dass meine Tochter fast immer alleine gehen muss.

Mit tut meine Kleine echt Leid und ich würde gerne helfen. Sie hat mich gefragt, ob ich mal was zu den beiden sagen kann. Ich bin da echt unschlüssig, denn auf der einen Seite möchte ich ihr helfen, auf der anderen Seite finde ich, dass die Kinder so viel wie möglich allein ausmachen sollen.

Nun ist es so, dass sie selber schon versucht hat zu reden aber eines der beiden Mädchen würde ihr dann immer die Kappe runterziehen und wegwerfen. Früher hätte sie sich sowas nie gefallen lassen aber im letzten halben Jahr hat ihr Selbstvertrauen offenbar schon sehr gelitten. Auch durch die Lehrer . . . aber das ist ein anderes Thema.

Ich würde gerne wissen, wie ihr in diesem Fall handeln würdet.
Danke schonmal im voraus!
M.

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Bei uns wird das anders gehandhabt als bei den vorherigen Usern.

Bei uns läuft eine ganze Gruppe zusammen zur Schule, von 8 Schülern. Sie laufen immer zusammen, die älteren sind in der vierten Klasse, die jüngsten in der ersten.

Wenn Probleme wie Ausgrenzung auftreten, besprechen sich die Eltern untereinander um Lösungen zu finden.

Mir als Elternteil wäre es auch nicht egal, das ein Kind ausgegrenzt wird. Ziel soll es auch sein, dass die Kinder aufeinander aufpassen und sich auf dem Schulweg sicher fühlen, gerade die kleinen brauchen dazu eine Weile.

Ich finde es schlimm, wenn Eltern ihren Kindern eine "ist mir egal" Einstellung oder "ist ja nicht mein Kind" mit auf den Weg geben. Ich finde auch bei solchen Dingen geht es um Sozialverhalten.

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Und ich sehe in solch einem Elternverhalten ein Überbesorgt- Sein. So nach dem Motto: Wehe, jemand tut meinem Kind was bzw benachteiligt es. Wenn andere Kinder da auch laufen, (einige Meter davor oder hinterher) ist das Kind doch nicht allein.

Außerdem laufen doch nicht überall und jeden Tag Übeltäter rum,die dem Kind was tun wollen.Oder rasende Autofahrer, die ein Kind anfahren.
Besser ist es sein Kind zu stärken, ihm beizubringen, wie es sich verhalten soll, wenn jdm. es anspricht. und dass es beim Strasse überqueren gut auf Autos achten muß und/oder den Fußgängerüberweg nehmen soll.

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>>Außerdem laufen doch nicht überall und jeden Tag Übeltäter rum,die dem Kind was tun wollen.Oder rasende Autofahrer, die ein Kind anfahren. 
Besser ist es sein Kind zu stärken, ihm beizubringen, wie es sich verhalten soll, wenn jdm. es anspricht. und dass es beim Strasse überqueren gut auf Autos achten muß und/oder den Fußgängerüberweg nehmen soll.<<

Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Natürlich braucht ein Kind trotzdem Verkehrserziehung und muss auf den Umgang mit fremden hingewiesen werden. Mit Helicopter Eltern hat das rein gar nichts zu tun. Sonst würde ich meine Kinder jeden Tag mit dem Auto zur Schule fahren und nicht 1km auf zum Teil schlecht beleuchteten Wegen laufen lassen.

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Ich würde sie abholen und mir die Situation mal angucken. Wenn sich das ergibt, dann würde ich die Mädchen mal fragen, was da los ist.

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Hallo,
mein Sohn fährt schon immer mit dem Roller. Anfangs ist er mit den Mädchen aus unserem Wohnumfeld mit, aber die haben immer ziemlich gezickt, da rollert er jetzt lieber allein bzw. fährt mit dem Rad.
Wir hatten mal in der 1. das Problem, dass ein Vater seinen Sohn unbedingt an unseren koppeln wollte. Meiner ist dann immer schnell weggelaufen, weil er das Kind einfach nicht mochte. Der Vater hat mich dann ständig angerufen. Ich fand das extrem nervig. Mein Sohn ist schließlich nicht für seinen verantwortlich. Ich schaue, dass mein Kind zur Schule kommt und kann mich nicht um andere kümmern, ich muss selbst zur Arbeit. Zum Glück hat er es irgendwann kapiert!
LG

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Ich würde mich da nicht einmischen. Kinder müssen lernen solche "Konflikte" selbst zu lösen.

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Ich würde so gar nicht wollen, das meine Tochter mit denen mitgeht. Wer weiß, was denen noch so einfällt auf dem Weg.

Ich würde sie abholen, mir das ansehen. Bekäme ich was mit, dann würde ich natürlich auch was sagen.

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Hallo,

ich würde Deine Tochter mal fragen, ob sie wirklich meint, dass sie es nötig hat, so blöden Gänsen hinterher zu laufen.

Dann gehen die eben alleine und Deine Tochter auch. Vielleicht ergibt sich auf Dauer eine andere Laufgruppe für sie.
Hier gab es auch schon "Trennungen", weil Kinder sich nicht vertragen haben.

LG

Heike

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Hallo,

ich sehe es ähnlich wie McGonagall. Ich wollte gar nicht mehr, dass meine Tochter mit den beiden anderen läuft. Wenn sie ihr jetzt schon die Mütze abnehmen und in den Dreck werfen, will ich nicht wissen auf welche Ideen sie kommen wenn du mit ihnen redest und ihnen sagst, dass sie deine Tochter mitnehmen müssen.

Wie ist denn das Verhältnis zw. deiner Tochter und den beiden Mädels sonst? Sind sie befreundet, spielen sie zusammen? Oder ist es nur der gemeinsame Schulweg?

Ich würde an deiner Stelle nicht eingreifen und deine Tochter bestärken ihren Weg ohne die beiden zu gehen und die Mädchen zu ignorieren. Vielleicht entspannt sich die Situation wieder und es ist nur eine Phase. Bis dahin würde ich deiner Tochter raten sich fern zu halten um sich weitere Enttäuschungen zu ersparen.

LG
Michaela

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Weißt du, ich will auch gar nicht, dass sie mit ihnen geht. Aber sie möchte es. Und sie will auf keinen Fall allein gehen. Sie hat sonst niemanden auf diesem Weg.

Die Kinder verstehen sich sonst gut, meine Tochter kommt mit beiden gut zurecht, ab und zu spielen sie auch am Nachmittag zusammen.
Ich weiß auch nicht, warum diese Ausgrenzerei auf dem Schulweg statt findet. Eifersucht? Machtspielchen? Keine Ahnung. :-(

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Es kann sein, dass es tatsächlich Machtspiele sind, wenn sie sich ansonst gut verstehen. Eventuell wollen sie deiner Tochter demonstrieren, dass sie zu zweit stärker sind als sie. Wir hatten mal ein ähnliches Problem bei meiner Tochter. Im Kindergarten war sie mit 2 Mädchen eng befreundet. Im Kindergarten kam es schon immer mal zu Zickereien unter den Dreien. Aber nur wenn alle 3 zusammen waren. Zu zweit waren sie immer best friends. Waren sie zu dritt, war meine Tochter auch immer diejenige, die zu viel war und wurde geärgert. Deshalb war ich gar nicht böse, als meine Tochter zur Einschulung in die Parallelklasse kam. Die beiden anderen wurden natürlich ein eingeschworenes Team. Meine Tochter verstand das aber nicht und ging jede Pause zu ihnen und ließ sich ärgern. Zuhause war sie immer ganz betrübt. Komischerweise klappte es nachmittags, außerhalb der Schule wieder und sie spielten zusammen. Ich habe dann meiner Tochter tatsächlich geraten, in der Schule mit anderen Kindern zu spielen und die beiden unter sich zu lassen. Somit bot sie ihnen keine Angriffsfläche mehr. In der Schule gehen sich die Kinder zwar immer noch aus dem Weg, aber jetzt eher weil meine Tochter mit ihren Freundinnen aus der Klasse spielt und die beiden beste Freundinnen sind und die Zeit gemeinsam verbringen. Nachmittags treffen sie sich trotzdem alle noch öfters oder auch einzeln. Vielleicht könnte deine Tochter die beiden erst mal am Schulweg meiden und allein gehen. Eventuell ein paar Minuten früher los gehen. Und sich dann nachmittags mit ihnen verabreden. Erst einzeln mit jeweils einem der Mädels. Aber darauf achten, dass sie mit beiden gleich viel spielt. Ein Tag die eine und an einem anderen Tag die andere. Und wenn es sich eingerenkt hat, wieder zu Dritt. Dann klappt es auch wieder am Schulweg.

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Warum kann man nicht einfach akzeptieren, dass die anderen Mädchen nicht mehr mit deiner Tochter gehen wollen?
Ich würde meinem Kind erklären, dass sich Freundschaften ändern, es sein kann, dass es irgendwann nicht mehr passt. Und sie ermutigen, nicht hinter den Mädchen herzulaufen: Das würde ich dir auch raten, ich finde es zudem lächerlich, den Kindern quasi aufzulauern und nachfragen, was los ist. Damit tust du deiner Tochter nicht unbedingt einen Gefallen, sondern kannst genau das Gegenteil erreichen.

Gehen nicht noch andere Kinder den gleichen Weg, oder kann sie einen etwas anderen Weg gehen, wo sie andere Kinder trifft?

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Die Mütze wegnehmen und in den Dreck werfen geht allerdings ein ganzes Stück über "ich mag gerade nicht mit dir gegen" hinaus. Das fällt unter beginnende Schikane.

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Danke für eure Antworten.
Tja, sie zu bestärken, den Weg allein zu gehen, habe ich schon versucht. Aber sie will auf keinen Fall alleine gehen. Und sie hat auf diesem Weg sonst niemanden.

Ich denke, ich werde meine Tochter darin bestärken, dass sie das Gespräch mit den Kindern selber sucht. Und einfach mal fragt, warum sie sie nicht mitgehen lassen. Vielleicht macht sie selber ja auch etwas falsch? Mal sehen. Danke aber allen für ihre Meinung.
LG M.