Kind (3) hat plötzlich einen imaginären Freund!

Hallo!

Meine Tochter ist nun fast 3,5 Jahre alt und vor ein paar Wochen erzählte sie auf dem Heimweg von der Kita plötzlich von einem "Paul". Da ich weiß, dass es in ihrer Kita-Gruppe keinen Paul gibt, habe ich nachgefragt. Paul ist mal 6, mal 4, mal 10 Jahre alt, ganz schwarz, und wohnt bei uns zu Hause... Das ging ein paar Tage wo dieser "Paul" immer mal wieder dabei war und dann erwähnte sie ihn plötzlich nicht mehr. Nun tauchte dieser "Paul" heute morgen plötzlich wieder auf: er saß bei uns am Frühstückstisch, er saß bei der Fahrt zum einkaufen neben meiner Tochter im Auto usw.

Meine Eltern sind nun extrem beunruhigt und sagen meiner Tochter ständig, dass es diesen Paul nicht gibt. Sie befürchten sogar, dass das der Anfang einer psychischen Störung (also wo man Sachen oder Personen sieht, die nicht da sind) ist. Ich kann diesen "imaginären Freund" nicht so wirklich einordnen. Klar, ich habe im Internet rumgelesen und da stand u.a. dass Kinder damit womöglich etwas kompensieren oder bei Traumata/schlechten Erfahrungen oder wenn ihnen plötzlich etwas fehlt so einen imaginären Freund erfinden. Aber nichts von alledem kann m. E. zutreffen - zumindest sehe ich keine Anhaltspunkte dafür und meine Tochter wirkt nun auch nicht verschlossen, zurückgezogener oder trauriger als sonst. Auch nicht gegenüber Fremden verhält sie sich anders. Auch in der Kita habe ich nachgefragt und sie meinen, dass dort nichts war und meine Tochter auch nicht in irgendeiner Form "auffällig" geworden ist.

Zum Kinderarzt will ich mit sowas irgendwie nicht extra gehen ;-) Der nächste Termin (Impfen) ist erst im Mai und da würde ich bei der Gelegenheit das mal ansprechen, aber extra deshalb einen Termin ausmachen kommt mir iegendwie komisch vor...
Deshalb wollte ich hier mal fragen, ob ihr irgendwelche "Erfahrungen" zu so imaginären Freunden habt. Hatten eure Kinder das auch? Warum erfinden Kinder solche Freunde? Ist das irgendein "Zeichen" für etwas - ob positiv oder negativ?

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Das ist absolut normal in dem Alter.

Die Kids sind in der magischen Phase. Da ist die Phantasie grenzenlos 😅
Rationales Denken kommt übrigens null an in dem Alter. Zu sagen: "Paul gibt es nicht wirklich" hat genau gar keinen Sinn. Für dein Kind gibt es ihn.

Warum und wieso, weiß ich natürlich nicht. Ich weiß nur, dass das bei ganz ganz vielen Kindern vorkommt.

Macht Paul deinem Kind Angst? Oder ist er ein "netter" Freund?

Ich würde bewusst darüber reden. Genau zuhören. Warum ist Paul da? Was macht er? Wie ist er so?...
Wenn er mit am Frühstückstisch sitzt, braucht er wahrscheinlich auch ein Teller. 😉 was isst, spielt,... er denn gerne?
Vielleicht kann eure Tochter euch dann schon indirekt sagen, wieso dieser imaginäre Freund gerade wichtig für sie ist.
Ich würde sie auf jeden Fall ernst nehmen, den Freund nicht ignorieren bzw sagen "gibt es nicht"

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Nein, er macht ihr keine Angst. Eher das Gegenteil - heute meinte sie, wenn wir im Zoo (wir machen morgen dorthin einen Ausflug 😉) einen Löwen sehen, dann halten Paul und sie sich an den Händen. Also im Grunde beschützt er sie, nimmt ihr die Angst - so interpretiere ich es.

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Dann ist das doch toll.
Vielleicht eine Form eurer Tochter, mit manchen Ängsten (die auch absolut normal in dem Alter sond) umzugehen.

Also, nehmt sie und Paul ernst 😉

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Huhu,

mein Sohn hatte auch einen imaginären Freund als er kleiner war.
Fand es interessant und habe nachgefragt. Irgendwann war er aber weg. Ich glaube er war ähnlich alt wie deine Tochter. Jetzt ist er 8 Jahre alt und ein prima Junge😊

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Mein Kind, ebenfalls 3,5 hat seit ungefähr einem 3/4 Jahr einen imaginären Freund. Eigentlich ein Baby, um das es sich kümmert ♥️ da werden dann auf dem Spielplatz schonmal.kinfer angeschnautzt, die sich auf die vermeintlich freie Schaukel setzten, weil da sein Baby sitzt 😂😂
Ich find's lustig und auch echt niedlich. Habe letztens Mal gefragt, ob nur wir Erwachsenen das Baby nicht sehen, oder er auch nicht, da war die Antwort "ich auch nicht". Kind weiß also, dass das Baby nicht wirklich da ist, aber es spielt trotzdem total süß mit ihm

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Total normal, kids haben viel Phantasie solange sie keine Angst vor ihm hat oder mit jemandem ws vorgefallen ist ist doch so ein Freund cool

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Ich hatte ewig lang einen großen Haufen imaginärer Freunde und Geschwister, die ich zum Teil auch mit meiner Schwester geteilt habe. Ich habe auch immer noch eine rege Phantasie und denke mir noch gerne neue Leute aus. Die aber natürlich nicht meine Freunde sind und nicht mit mir irgendwo unterwegs sind.
Mein Sohn ist so alt wie deine Tochter und hat eine/n imaginäre/n Freund/in namens "Enomi". Enomi ist auch mal ein Junge, mal ein Mädchen, mal mit ihm im Kindergarten, mal treffen wir ihn/sie nur auf dem Spielplatz, mal wohnt er/sie bei uns im Haus, ...
Ich find das toll wenn Kinder so eine Phantasie haben und würde im Leben nicht daraufkommen das als bedenklich zu bezeichnen oder ihnen gar zu sagen, dass es die Personen gar nicht gibt.

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Fast 1/3 aller Kinder hat mal so einen imaginären Freund, völlig normal und Hagar nicht schlimm. Mein Sohn ist fast 2,5 und hat 2 davon: Dakta und Daktarell. Die sind öfter da und manchmal telefoniert er auch mit ihnen. Auf die Idee damit zum Kinderarzt zu gehen wäre ich im Leben nicht gekommen.

https://www.familie.de/schulkind/entwicklung-beziehung/imaginaerer-freund-wenn-das-kind-einen-fantasiefreund-hat/

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Meine Tochter (knapp 3)hat auch seit mehreren Wochen 2 imaginäre Freundinnen, mit denen sie täglich spielt. Sie weiß aber, dass es die nicht wirklich gibt, wenn ich sie frage, ob es die in ihrer Kita gibt, sagt sie "nein, nur im Spiel". Meine Tochter ist das fröhlichste und ausgeglichenste Kind das ich kenne, ich mache mir da null Gedanken. Mein Sohn (5,5 Jahre) hatte das in der Form nicht.

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Deine Tochter hat eine lebhafte Phantasie, das ist alles. Mir fällt hier auch Soren Lorensen von Charlie & Lola ein. Google mal 😺.

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Bei uns war es kein imaginäres Kind, sondern eine Schlange, die eine ganze Weile bei uns wohnte.
Irgendwann ist sie ausgewandert.
Ich empfand die Zeit als sehr amüsant. Es war zum Teil echt schwierig hier zu gehen, weil überall die Schlange rumliegen konnte.