Vermieste Weihnachten - wie geht's weiter?

Hallo zusammen,

vielleicht erinnert sich jemand noch an diesen Beitrag: https://www.urbia.de/forum/12-familienleben/5847622-wie-sich-nicht-das-weihnachtsfest-verderben-lassen

Was ist seitdem passiert?
Nachdem meine Schwester mir diesen Brief zu Weihnachten schickte, hat sie mich nicht in Ruhe gelassen und mich bis Anfang Januar mit zwei anderen Nachrichten zugetextet. Daraufhin schrieb ich ihr eine relativ sachliche Email. Nahm Stellung zu ihren Vorwürfen und erklärte, dass ich nun erstmal keinen Kontakt suchen würde, weil ich Zeit bräuchte, ihren Brief zu verarbeiten. Direkte Antwort: Sie saß im Flieger kurz vor Abflug in den Urlaub und würde sich danach melden.

Dieses danach war dann irgendwann im Februar, als sie mich mittags in ihrer Mittagspause anrief. Sie hätte es ja nicht böse gemeint und mich lieb, aber zu ihrem 40. Geburtstag seien weder ihre Geschwister noch ihre Patenkinder erschienen und das fände sie traurig - ich erklärte, dass ich nichts dafür könnte, was andere tun, und dass es mir eben nicht gut ging. Sie meinte, dass mein Schwager mit meinem Partner nicht klar käme, weil mein Partner bei dem ersten Besuch bei ihnen doofe Dinge gesagt hätte (vor sechs Jahren!) und wir deswegen zum Jubiläum nicht eingeladen wurden. Ich sagte erneut, dass man ja einfach mal was hätte sagen können. Dass mein Partner das nicht böse gemeint hätte, es war einfach ein doofer Spruch. Dass ich mit meinem Schwager auch keinen Kontakt hätte, wenn er eben nicht ihr Mann wäre, dass mir in all den Jahren auch nicht alles gefallen hätte, was er zum Besten gibt, aber dass es eben Familie ist.
Na ja, wir sind so verblieben, dass wir uns lieb haben und ich mich melden soll. Aha. Wir haben auch nicht alle Punkte ihres Briefes aus diskutiert.

Meine Mutter erzählte mir im Januar, dass mein Schwager sogar zu ihr komisch war. Schon im Oktober letzten Jahres. Das will ich hier aber nicht wiedergeben. Jedenfalls ist er manisch depressiv, verweigert eine ihm empfohlene stationäre Behandlung, und es wird wohl immer schlimmer. Meine Schwester sollte seiner Meinung nach nicht mal arbeiten, aber da hatte sie sich gewehrt. Immerhin. Meine Mutter sagte wortwörtlich zu mir: "Erst bringt er sie gegen mich auf, nun auch noch gegen ihre Schwester."

Aber wie soll es weitergehen? Ich empfinde ihren Brief immer noch als verletzend und ich habe keine große Lust, mich zu melden. Ich bin kürzlich nochmal Mutter geworden und hätte sie am liebsten nicht kontaktiert. Sie fragt mich nun ein paar Dinge und ich verspüre nur Widerwillen, ihr zu antworten, z. B. will sie das Geburtsgewicht des Kindes wissen, weil ich das nicht sofort mitgeteilt habe.

Was soll ich tun, wenn es zum Beispiel um die Taufe des Kindes geht? Meinen Schwager einladen, sozusagen "der vernünftigere Mensch" sein? Er käme bestimmt nicht, er kam auch letztes Jahr zur Taufe meiner Tochter nicht. Übrigens ohne, dass ich eine Absage für ihn bekommen hätte, es hieß immer nur "Mal sehen". Am liebsten würde ich es eskalieren lassen und ihn explizit ausladen. Wie gesagt, ich bin immer noch sehr verletzt und hätte am liebsten meine Ruhe. Ich hoffe, meine Schwester kommt nicht auf die Idee, mich besuchen zu wollen, um das neue Familienmitglied kennenzulernen. Ich hab da einfach keine Lust zu. Und finde es traurig, dass es so gekommen ist. Einfach gegen mein Gefühl entscheiden und über meinen Schatten springen? Was wäre richtig?

Ach Mensch...

Ich hatte damals so nette Antworten von euch bekommen. Vielleicht hat ja auch jetzt jemand einen Rat für mich?

Ich danke euch vorab.
Eure Matschhose

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Liebe Matschhose,
zunächst mal: Gefühle sucht sich niemand aus. Du fühlst dich verletzt und noch so einiges mehr, das steht dir zu und bedarf keiner Bewertung.
Deiner Schwester ging (oder geht) es offenbar ja gar nicht viel anders. Sie hat mit dem Weihnachtsbrief versucht, ihre Befindlichkeiten zu erklären. Das ist ihr nicht gut gelungen, im Gegenteil. Trotzdem könntest du ihr vielleicht Ehrlichkeit zu Gute halten? So ein Brief erfordert den Mut, sich mit eigenen Gefühlen zu zeigen.
Du hast eine ganz andere Sicht auf die Dinge und ja, ohne den Brief deiner Schwester zu kennen lese ich aus deinen Beiträgen, dass du dich zutiefst verletzt und mißverstanden fühlst.
Da steht ihr nun beide, habt euch mehr oder weniger lieb, kommt nicht vor und nicht zurück. Ich glaube nicht, dass all die Situationen mit Erklärungen aufgelöst werden können, dass müssen sie auch nicht. Du hast dies, ich hab jenes und eben darum... bringt nix.
Deine Schwester hat mit ihrem psychisch kranken Partner ihr Päckchen zu tragen. Dafür kannst du nix. Ich persönlich (auch wenn ich dafür gehauen werde) finde nicht, das Krankheit alles entschuldigt.
Du hast mit zwei kleinen Kindern auch dein Päckchen zu tragen. Für Kinder entscheidet man sich, klar, aber die Herausforderungen brauchen darum nicht weniger Kraft.
Wenn du aktuell Abstand möchtest, dann kommuniziere das. Am Besten persönlich und freundlich, nicht "weil du damals...", sondern eher "ich brauche Zeit..." Du könntest deutlich machen, das es erst einmal keine Einladungen zu irgendwelchen Anlässen von dir gibt und du auch keine möchtest, damit keine neuen Mißverständnisse entstehen. Ganz pauschal. Da fällt die Taufe dann auch drunter.
Geschwister sind nicht automatisch lebenslang beste Gefährten. Wege trennen sich, finden manchmal wieder Begegnungspunkte oder auch nicht. Daran muß nicht zwangsläufig jemand "schuld" sein, Leben ist immer Veränderung. Manchmal schöne, hoffnungsvolle Veränderungen, manchmal eher Katastrophen, wer weiß schon, was der nächste Tag bringt?
Kann ja viel wieder nachwachsen. Es wächst aber nicht schneller, wenn man dran zieht.
Je besser du auf dich achtest und dir selbst gut bist, desto weniger wird dich deine Schwester stören - selbst wenn sie nach dem Gewicht des Babys fragt. Das ist ja nun mal nur ne Floskel-Frage und die nervt dich nur, weil du sowieso genervt bist. Da könnte sie dich nach der Farbe deiner Socken fragen und dein Blutdruck steigt. Stimmt doch, oder?
Ich wünsche dir und deiner Familie von Herzen alles Gute!

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Hallo momsche,

ich danke dir für deine wundervolle, empathische Antwort.

Du hast recht, als Geschwister muss man nicht ein Leben lang beste Freunde sein. Ich dachte nur, all die Jahre, die ich mehrfach hunderte Kilometer gefahren bin um sie zu unterstützen und zu sehen, würden irgendwie etwas bedeuten. Jetzt konnte ich zweimal aus guten Gründen nicht zu ihren Feiern kommen und bekomme deswegen direkt ein schlechtes Gewissen gemacht, wie enttäuscht sie sei. Meine Brüder waren nie zu einem der Geburtstage dort, außer große runde Feiern, während ich zu jedem Geburtstag in 20 Jahren erschienen bin. Das fühlt sich einfach so unfair an. Gleichzeitig bekomme ich von ihr an den Kopf geworfen, sie würde nicht Urlaub nehmen um mich besuchen zu kommen, dafür wäre ihr ihr Urlaub zu schade. Nun denn. Vor zwanzig Jahren hatte sie kleine Kinder. Nun hab ich sie und ja, ich nehme es mir jetzt raus, mit zwei Kindern unter drei nicht achtstündige Autobahnfahrten zu machen.

Entschuldige, ich will mich eigentlich nicht aufregen. Ich bin nur sehr konfliktscheu und wenn ich ihr sagen würde, dass ich sie z. B. nicht zur Taufe einlade, wäre ich die "böse", weil meine arme Schwester hat ja ein so anstrengendes Leben... Ich kann's grad einfach nicht mehr hören.

Mal sehen, wie es weitergeht. Ich muss ja zum Glück heute keine Entscheidung treffen.. und trotzdem würde es mir wohl mehr Frieden bringen, wenn die Fronten geklärt wären.

Danke nochmal, dass du mir meine Gefühle nicht abgesprochen hast. Das tat gut.

Liebe Grüße!

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Hm, naja Weihnachten hast du dir ja selber vermiest, sie hatte dich extra gebeten, den Brief erst nach Weihnachten zu lesen.....du hast dich nicht daran gehalten. Und dann reagierst du nicht mal auf den Brief. Mit einem Brief begibt man sich nun mal in eine gewisse Warteposition....was der Inhalt der beiden Textnachrichten bis Anfang Januar war, erwähnst du hier auch nicht.

Mir kommt es hier leider so vor, als wenn du überhaupt nicht mit Kritik umgehen kannst. Bei deiner Schwester hatte sich wohl zu mehreren Themen etwas Frust/ Enttäuschung angestaut und sie wollte das im Brief einmal aufzeigen.....mehr steckte da doch erstmal gar nicht hinter. Und du ziehst dich in die Schmollecke zurück und schießt schlußendlich richtig scharf zurück. Mit einer "sachlichen Mail". Warum?

Es ist doch erstmal egal, ob ihre Vorwürfe berechtigt oder unberechtigt sind.....in ihr hat sich nun ein Gefühl der Enttäuschung breit gemacht und du kannst das gar nicht einfach mal annehmen. Nein, du machst da ein "das ist alles ganz anders und du bist böse" draus. Außerdem spielst du ja ihre Empfindungen runter...es war halt nur ein doofer Spruch von deinem Mann gegenüber dem Schwager, sie soll sich nicht so anstellen. Geht man so mit einem Mneschen um, den man seit Ewigkeiten kennt?

Jetzt rottest du dich schon mit deiner Mutter, gegen deine Schwester, zusammen. Nichts anderes bedeutet es doch, auch wenn du über den Schwager schreibst. Wenn der Mann manisch depressiv ist, dann ist er krank und macht eben merkwürdige Sachen, die man nicht richtig nachvollziehen kann. Man muß sich nicht alles gefallen lassen, aber man braucht sich da auch nicht weiter reinsteigern (wie bei der letzten Taufe). Für mich fühlt sich deine Schwester im Stich gelassen, wieso auch immer.

Ganz ehrlich, hätte ich so einen Brief bekommen, dann hätte ich erstmal mit dem Kopf geschüttelt. Danach hätte ich mir den Hörer geschnappt und angerufen, meiner erste Frage wäre gewesen, ob sie frei sprechen kann...zur Not den ersten Anruf beendet und auf einen Zeitpunkt gelegt, wo sie wirklich alleine sprechen kann. "Hey Schwester, wir wissen doch beide, das deine Vorwürfe nicht so ganz der Realität entsprechen. Was ist denn wirklich los? Was wolltest du mir wirklich sagen?". Einfach einen Versuch starten hinter die Fassade zu kommen. Du hast leider genau das Gegenteil gemacht. Eine "sachliche Mail" schicken, das finde ich kindisch.

Irgednwas stimmt da bei deiner Schwester nicht, ob es mit dem Mann zusammenhängt, das kann ich nicht beurteilen. Aber da stimmt was nicht und du schaffst es nicht, mal den Fokus von dir und deinen Befindlichkeiten zu nehmen, nicht mal im Ansatz. Und du siehst da ja auch keinen Grund zu. Ich würde mir zumindest um meine Schwester große Sorgen machen und nicht jedes Wort oder jede Reaktion auf die Goldwaage.

Ich würde sie einladen.

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Das klingt ja eigentlich alles nicht so konstruktiv. Also hat sie in den folgenden Gesprächen eigentlich ihre Vorwürfe nur erweitert?

Vielleicht würde es euch gut tun, wenn ihr gar nicht so sehr weiter überlegt, wer an was schuld hat, sondern jetzt eher „lösungsorientiert“ denkt.

Was konkret erwartet deine Schwester jetzt eigentlich? Und bist du bereit, das zu erfüllen? Was konkret erwartest du für die Zukunft? Wenn du treffen nur noch ohne den Schwager willst, dann kommuniziere das zum Beispiel.

Wenn du sagst, dass du ihr den Brief tatsächlich immer noch nicht verzeihen kannst und da wirklich tief verletzt bist, sei offen und kommuniziere das. Deine Schwester hat damit viel kaputt gemacht bei dir und ein „Hab’s ja nicht böse gemeint und ich hab dich lieb!“ repariert es halt nicht 🤷‍♀️

Du hast erneut Nachwuchs bekommen und bist da aktuell auch einfach gefordert. Das ist ok. Du brauchst deine Kraft grade wo anders. Da hat deine Schwester jetzt halt das Nachsehen.

Herzlichen Glückwunsch noch zum Nachwuchs 😊

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Huhu,

Du hast gefragt, ob sie ihre Vorwürfe erweitert hat. Ja und nein.

Nochmal zur Timeline: im Juli schrieb ich sie an mit der Nachricht, was das Problem wäre. Sie hat sich daraufhin NICHT gemeldet. Bis zu dem Brief an Weihnachten. Dann wünschte sie plötzlich an Neujahr ein frohes neues Jahr. Und zwei Tage später schrieb sie mich an, ich hätte ja noch drei Bücher von ihr, die sie zurück haben möchte.

Zur Erklärung: nach den Büchern fragt sie mich seit zehn oder zwölf Jahren ungefähr alle zwei Jahre mal und jedes Mal habe ich ihr gesagt, dass ich sie nicht habe. Ich habe sie daraufhin bei Amazon bestellt und an sie schicken lassen. Im Telefonat im Februar meinte sie dann, das wäre doch nicht nötig gewesen... Meine Antwort "Doch, du bist ja so überzeugt, dass ich die Bücher hatte, und ich habe keine Lust mehr auf diese Diskussion."

Nun denn, du schlägst vor lösungsorientiert zu sein. Meine Schwester geht wohl davon aus, dass alles nun irgendwie weitergeht wie zuvor. Sie hat da nichts weiter zu gesagt, und meinte am Ende des Telefonats, ich solle mich melden. Wie immer halt.

Mein Problem ist sogar weniger meine Schwester als mein Schwager. Soll ich nach Kopf oder Bauch handeln? Mein Kopf sagt: "Einen WA Gruß zum Geburtstag schicken tut nicht weh, damit bin ich die vernünftigere." Mein Bauch sagt: "Ich möchte einem Menschen, der mir und allen anderen nicht gut tut, nicht alles Gute wünschen. Ich möchte gar nichts mit ihm zu tun haben."
Und Kopf und Bauch zerreißen mich da...

Ich habe diesen Menschen jahrelang akzeptiert und ertragen. Und nun bin ich verheiratet und mein Mann wird nicht akzeptiert. Deswegen wurden wir nicht eingeladen. Da bin ich old-school, das gehört sich einfach nicht. Zumindest nicht, wenn man ein Jahr im voraus die Einladung ankündigt, mein Mann extra das Wochenende frei hält (er war eigentlich zum Dienst eingeteilt), und wir dann einfach keine Info bekommen. Und dann kommt raus, dass mein Mann und ich bei jedem Treffen der letzten Jahre falsch oder doof gewesen wären, einen dummen Spruch gebracht hätten oder oder, aber hey, meine Schwester wünscht sich Ehrlichkeit. Aber in keiner der Situationen hat sie je ihren Mund aufgemacht oder mit mir drüber gesprochen. Da fühl ich mich echt verarscht.

Wenn ich mit meinen langjährigen Freundinnen spreche, die auch meine Familie und viel mehr Details kennen, schütteln sie auch nur fassungslos den Kopf.

Übrigens, bis heute weiß ich offiziell nichts von der Erkrankung meines Schwagers. Das wird schön totgeschwiegen. Hab es nur immer mal am Rande mitbekommen und meine Mutter hat es im Januar bestätigt.

Tut mir leid, hab dich voll getextet. Ich weiß, dass ich eine Entscheidung treffen muss. Am 1. Juli hat mein Schwager Geburtstag. Vermutlich werde ich wieder nachgeben. Wie ich es immer getan habe. Für den Frieden meiner Schwester...

Ich danke dir für deine hilfreiche Antwort. Zukunftsorientiert bzw. lösungsorientiert zu denken ist wohl das richtige.

Liebe Grüße
Matschhose

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Ich meine mit lösungsorientiert eben genau NICHT, dass ihr weiter machen sollt, wie davor oder du „wie immer nachgibst“, denn genau das ist ja eigentlich keine Lösung.

Auch dich beschäftigt ja eigentlich scheinbar doch, wer wann wie wo falsch gehandelt hat und das zugeben sollte.

Dann wäre eure „Lösung“: aktuell sind die Fronten zu verhärtet, es ist Zuviel Verletzung da und ihr könnt eben nicht einfach so weiter machen.

Vielleicht könnt ihr künftig (!) eben eher drauf achten, ohne euch jetzt konkret an der Vergangenheit aufzureiben. Also sprich: dein Mann wird künftig mit eingeladen oder du ignorierst ihren eben genauso und es ist ok, dass nur ihr Schwestern „ohne Anfang“ Kontakt habt. So meinte ich es quasi.

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Puh. Was für ein Auftritt an Weihnachten. Dann bohren, nachlegen. Aber letztlich ist nichts geklärt, spür ich das richtig raus? Und nagt es deswegen so an Dir?

Ich lese raus dir tut der Abstand potenziell gut. Zumindest aber nicht weh. Das Konto ist voll für den Moment...

Für eine Taufe würde ich sie anrufen, sagen, dass ihr ja gesprochen hättet, aber da noch Themen mit den Männern offen seien und ob ihr Mann denn zur Taufe kommen möchte. Und wenn da nicht zeitnah ein klares ja kommt nur sie einladen. Da machst du einmal die Tür auf, forderst aber klares Commitment und rennst auch keinem hinterher.

Ein Leben mit einer schwer psychisch kranken Person kostet Kraft. Die wenigsten schaffen es sich abzugrenzen und versinken in dem Strudel mehr oder minder mit.
Das kann sich so äussern wie bei euch.
Wichtig finde ich dass du dich da nicht auch noch mit reinziehen lässt. Dein Abstand ist eine gesunde Schutzreaktion. Wenn deine Schwester mit macht und es dir gut tut könnt ihr versuchen den Kontakt auf euch zwei zu reduzieren. Sonst ist Abstand glaub gar nicht so schlecht für den Moment.

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Für mich liest es sich so als wärt ihr Beide wegen ähnlichen Themen verletzt. Du fühlst dich nicht wertgeschätzt weil die Absage/Zusage zur Taufe nicht kam und deine Schwester kaum Kontakt gesucht hat. Sie fühlt sich verletzt weil sie nicht im Standesamt dabei sein konnte und ihr nicht auf ihren Geburtstag gekommen seid. Bestimmt gibt es auf beiden Seiten noch mehr Beispiele.

Natürlich gab es gute Gründe für deine Absagen. Für ihr Verhalten vermutlich auch. Wenn ihr Mann Depressionen hat weiß er vermutlich einfach nicht vorher ob er es zur Taufe schafft. Gerade wenn ihr nicht so ein herzliches Verhältnis habt ist das für ihn und damit auch deine Schwester sicher nicht leicht.

Sie hat es in dem Brief thematisiert und das war sehr einseitig. Ich kann schon verstehen, dass dich das verletzt hat.

Ich denke sie hat auch ihr Päckchen zu tragen wenn ihr Mann krank ist. Ja, vielleicht manipuliert er sie und will sie gegen euch aufbringen. Vielleicht kannst du das ignorieren? Wenn das so ist und er deine Schwester isolieren möchte ist es umso wichtiger für sie, dass ihr als Anlaufpunkt bleibt und ihm das nicht gelingt.....

Deine Schwester scheint es jetzt besser machen zu wollen, wenn sie nachfragt und sich nach deinem 2. Baby erkundigt? Wenn du noch verletzt bist dann versuche dich mit deiner Schwester nochmal auszusprechen. Geht das vielleicht persönlich unter 4 Augen?

Zur Taufe würde ich sie einladen. Wenn er nicht mitkommt umso besser. Vielleicht eine Gelegenheit mit deiner Schwester alleine zu sprechen? Braucht sie vielleicht Hilfe und kann das so nicht sagen oder hat es selber noch gar nicht erkannt und äußert das auf komische Art und Weise?

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Hallo,

es klingt so als wäre deine Schwester gerade mit ihrer eigenen Situation überfordert und gibt den Druck an dich weiter, greift um sich, um quasi einen Schuldigen zu finden.

Ich kann sehr gut verstehen, dass dich das sehr belastet und deine Gedanken öfter um das Thema kreisen. Was soll man dir auch raten?! Wenn du deine Schwester und Schwager einlädst und es zum persönlichen Gespräch mit deiner Schwerster kommt, könnt ihr das Problem eventuell klären.
Ansonsten, würde ich den Kontakt reduzieren und nicht auf jede Enttäuschung/Nachricht von ihr reagieren. Jeder hat seine Sichtweise darauf was vorgefallen ist, manchmal muss man die Dinge einfach so stehen lassen.

Alles Gute

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Ich kann zwar verstehen, dass du einiges als verletzend empfandst, allerdings habt ihr euch doch ausgesprochen?!

Ich muss gestehen, wenn ich wüsste, dass der Mann meiner Schwester so eine ernste Krankheit hat, dann würde ich versuchen weiterhin eine Ansprechperson für meine Schwester zu sein. Dass ihr Mann (und auch deine Schwester) unter diesen Umständen sehr kurzfristig entscheiden kann, ob er zu einer Feier kommen kann oder nicht, ist für mich sehr nachvollziehbar. Eigentlich braucht deine Schwester Verständnis und Unterstützung, AUCH, wenn sie sich manchmal (für euch) nicht nachvollziehbar verhält. Die Krankheit ihres Mannes ist nicht einfach, gerade die depressiven Phasen nicht und ich würde nicht gerne in ihrer Haut stecken, erst recht nicht, wenn die Familie von mir ein tadelloses Verhalten erwartet, anstatt Verständnis zu zeigen.

Ich muss gestehen, ich kann in dieser Situation eher deine Schwester, als dich verstehen! In einer so schwierigen Phase in meinem Leben, würde ich von meiner Familie (Eltern, Geschwister) mehr Verständnis und Geduld erwarten, als Vorwürfe und verletzte Gefühle für die Nichteinhaltung der Etikette!

Versteh mich nicht falsch, ich kann schon einsehen, was dich an ihren Reaktionen geärgert hat, aber die Umstände deiner Schwester sind nun mal nicht einfach und es ist sicherlich sehr schwer für sie, zwischen den Erwartungen und der Krankheit ihres Mannes und euren Erwartungen zu stehen.

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Wenn er gesichert eh nicht mitkommt: Verabredet ihr Schwestern auf ein Treffen.

Sonst hat er sein Ziel erreicht und sie von euch isoliert.

Vielleicht ist diese oberflächlich sinnfreie Frage nach dem Geburtsgewicht ein Versuch den Kontakt zu halten. Du darfst Grenzen setzen, aber ich würde das mit Bedacht tun.